Itze Bitze Spinne - Ohje, der Faden unserer kleinen Spinne reißt immer wieder. Doch davon lässt sie sich nicht unterkriegen!
Itze, bitze Spinne,
wie lang dein Faden ist.
Kam der große Regen,
schwupps, der Faden riss.
Kam die liebe Sonne,
saugt’ den Regen auf.
Itze bitze Spinne,
krabbelt’ wieder rauf.
Dieses überlieferte Volkslied stammt aus den USA und erschien erstmals unter dem Titel „The itsy bitsy spider“. Es existieren in unzähligen Sprachen die verschiedensten Textfassungen. In Australien und Großbritannien ist das Lied als „Incy Wincy Spider“ bekannt und noch heute ein beliebter Kinderreim. Auf Deutsch ist das Lied mitunter als „Imse, wimse Spinne“ oder „Itzi, bitzi Spinne“ bekannt.
Die erste Veröffentlichung in Druckform lässt sich 1910 in Kalifornien nachweisen, wobei es vorrangig als Lied für Erwachsene gedacht war. Die Melodie ist volkstümlich und erinnert stark an das Lied „Spannenlanger Hansel“. Heutzutage wird es meist als Fingerspiel eingesetzt. Dies schult Koordination, Körpergefühl und erzählt nebenbei die Geschichte der kleinen Spinne, die sich nicht unterkriegen lässt.
Daumen und Zeigefinger der rechten Hand berühren jeweils entgegengesetzt Daumen und Zeigefinger der linken Hand, sodass ein Rechteck entsteht. Dann werden während der ersten beiden Zeilen des Liedes die Hände „kletternd“ nach oben bewegt, indem sich eine Seite des Kontaktes löst und oben wieder schließt. Diese Bewegung passiert abwechselnd.
Für den Regen bewegt man Hände und Fingerspitzen „prasselnd“ nach unten und stellt dann den reißenden Faden dar, indem man die Fäuste nebeneinander hält und ruckartig auseinanderzieht, als würde man einen Faden durchreißen. Bei „Kam die liebe Sonne, saugt‘ den Regen auf“, zeichnet man mit erhobenen Händen den runden Umriss einer Sonne in die Luft. Das Aufsaugen kann auch mit einem lauten Schlürfen verdeutlicht werden, dazu lässt man einfach eine kleine Pause nach „[…] den Regen“.
Die letzten beiden Zeilen des Liedes werden wie die ersten gestaltet; die Spinne krabbelt nach oben. Schon die kleinsten Kinder erfreuen sich bei diesem Fingerspiel dem damit einhergehenden Körperkontakt und dem Ausprobieren ihrer Hände. Dabei ist es nicht relevant, dass jede Bewegung richtig ist, sondern dass die Freude geweckt wird. Kinder ab etwa fünf Jahren können häufig schon die genauen Bewegungen ausführen.